Heilpflanze
Immer mehr wissenschaftliche Studien bestätigen die medizinischen Wirkungen des schwarzen Holunders.
Bekannt sind seine Heilkräfte aber bereits seit vielen Jahrhunderten: In der europäischen Volksmedizin galt schwarzer Holunder traditionell als „Hausapotheke des Einödbauern“. Ein Holunderstrauch durfte daher in keinem Bauerngarten fehlen. Die wertvollen Inhaltsstoffe der Blüten und Beeren sind heute auch als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar.
Schon die alten Griechen waren von den Heilkräften des Holunders überzeugt. So nutzte der antike Arzt Hippokrates die Heilpflanze als abführendes, schleimlösendes, harn- und gallentreibendes Mittel sowie zur Behandlung diverser Frauenleiden. Die Blätter dienten zudem als Wundverband. Auch unseren mitteleuropäischen Vorfahren galt Holunder als eine Art Universalmedizin: Vor allem in bäuerlichen Gesellschaften behandelte man damit neben Brand- und Schnittverletzungen auch Zahnschmerzen, Kopfschmerzen und Hauterkrankungen.
Aus Blättern und Blüten bereitete man einen schweißtreibenden Aufguss zu, der bei zahlreichen Erkrankungen gute Dienste leistete. Auch gegen Stress und innere Unruhe wurde der Tee häufig getrunken. Aufgrund ihrer vielfältigen Heilwirkungen empfahl der bekannte Kräuterpfarrer Kneipp getrocknete Holunderblüten als Bestandteil jeder Hausapotheke.
Während unsere Vorfahren auch Blätter, Äste und Rinde des Holunders zu Heilzwecken nutzten, stehen heute vor allem die Blüten und Beeren im Fokus. Bei den Beeren handelt es sich im botanischen Sinn eigentlich um kleine Steinfrüchte. Wie wir heute wissen, sind die tiefschwarzen Früchte des schwarzen Holunders außergewöhnlich reich an wertvollen sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen und Mineralien. Vor allem die Pflanzenstoffe wie Anthocyane, Flavonoide und Phenolsäuren sind aus pharmakologischer Sicht interessant. Durch sein einzigartiges Inhaltsstoff-Profil stärkt schwarzer Holunder nachweislich die Immunabwehr.
Zudem hat er neuesten Erkenntnissen zufolge antibakterielle, antivirale und entzündungshemmende Eigenschaften.
Mit der vollen Kraft durchstarten
Die moderne Forschung bestätigt heute in vielen Punkten das überlieferte Wissen der traditionellen Pflanzenheilkunde. Auch wenn nicht für jeden behaupteten Effekt ein wissenschaftlicher Nachweis existiert, sind erste klinische Studien vielversprechend:
So haben norwegische Wissenschaftler herausgefunden, dass eine Influenza-Erkrankung durch die Gabe eines Holunderbeer-Extrakts rascher abklingt und milder verläuft. In einer weiteren Studie wurde Flugreisenden entweder ein Holunderbeer-Extrakt oder ein Placebo verabreicht.
Jene Personen, die das Holunderbeer-Extrakt bekamen, berichteten nach dem Flug seltener über Erkältungssymptome. Die antibakterielle und antivirale Wirkung des Holunders konnte zudem in Labortests bestätigt werden, was seine Bedeutung als Mittel gegen Erkältungskrankheiten unterstreicht. Um die medizinischen Wirkungen des schwarzen Holunders im Detail zu verstehen, ist jedoch noch weitere Forschung nötig.
Empfohlen wird schwarzer Holunder heute in erster Linie als Hausmittel gegen Erkältungskrankheiten und zur allgemeinen Stärkung der Immunabwehr. Um sich die gesundheitsfördernden Wirkungen der Beeren zunutze zu machen, muss man sie nicht unbedingt selbst ernten.
Apotheken und Reformhäuser bieten Extrakte und Säfte aus Holunderbeeren an. Außerdem sind die Blüten in getrockneter Form erhältlich. Alle diese Produkte werden unter streng kontrollierten Bedingungen hergestellt und sind – anders als frische Blüten und Beeren – das ganze Jahr über erhältlich. Man kann sie beispielsweise zu Beginn der typischen Erkältungssaison vorbeugend einsetzen, um die körpereigene Immunabwehr zu stärken.
Behandlung von Erkältungssymptomen
Stärkung der Abwehrkräfte
Stärkung des Immunsystems