So unscheinbar Holunder auf den ersten Blick wirkt, die Pflanze hat es in sich: Sowohl Blüten als auch Beeren enthalten eine einzigartige Kombination von Anthocyanen, Vitaminen, Mineralstoffen und besonderen Pflanzenfarbstoffen. In konzentrierter Form, beispielsweise als Extrakt oder Saft, kann Holunder mit seinen bioaktiven Substanzen nachweislich medizinische Wirkungen entfalten. Lesen Sie hier, welche speziellen Inhaltsstoffe die alte Heilpflanze so gesund machen.
Was Holunderbeeren besonders gesund macht, ist neben Vitaminen und Mineralien vor allem ihr hoher Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Dazu zählen die Anthocyane, die für das typische Aroma und die tiefschwarze Farbe der Beeren verantwortlich sind. Anthocyane wirken im Körper antioxidativ, das heißt, sie schützen vor alters- und krankheitsbedingten Zellschäden. Darüber hinaus beeinflussen sie wahrscheinlich das Immunsystem.
In den jungen Trieben des schwarzen Holunders und seinen unreifen Früchten findet sich das Iridoid Morronisid.
Seine Blütenstengel, unreife Früchte und meist auch die frischen Blätter enthalten Sambunigrin, ein Mandelsäurenitril-D-glucosid. In den frischen Blättern ist bisweilen auch Prunasin enthalten, in den reifen Beeren in geringen Konzentrationen, auch in Blüten und Stengeln, ein Gemisch von Anthocyanfarbstoffen.
Mit bis zu 1374 mg pro 100 g ist der Gehalt an Anthocyanen in Holunderbeeren im Vergleich zu anderen Obst- und Gemüsesorten außergewöhnlich hoch. Typisch für den Holunder ist das Anthocyan Sambucyanin, das harntreibend wirkt und vor Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen schützen soll. Zudem enthalten Holunderbeeren Polysaccharide (Mehrfahrzucker), Gerbstoffe, Flavonoide und Flavonole, darunter die Stoffe Rutin, Quercetin und Kaempferol. Diesen Naturstoffen werden ebenfalls antioxidative Eigenschaften zugeschrieben.
Auch die Blüten des Holunders sind aus pflanzenmedizinischer Sicht wertvoll: In ihnen stecken neben zahlreichen Bioflavonoiden weitere gesunde Pflanzenstoffe wie ätherische Öle, Phytosterine, Schleim- und Gerbstoffe.
Behandlung von Erkältungssymptomen
Stärkung der Abwehrkräfte
Stärkung des Immunsystems
Erkältungen vorbeugen mit Holunder
Die tiefschwarzen Früchte des Holunderstrauchs punkten aus ernährungsphysiologischer Sicht durch ihren hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt.
Hervorzuheben sind vor allem die Vitamine der B-Gruppe, das für die Blutbildung wichtige Eisen sowie der Mineralstoff Kalium, der harntreibend wirkt.
Schwarzer Holunder ist
gesund & reichhaltig
Wer Holunderbeeren selbst zubereiten möchte, sollte sie immer ausreichend erhitzen. Denn rohe Beeren enthalten den schwach giftigen Stoff Sambunigrin, der Erbrechen und Durchfall auslösen kann. Bei Temperaturen über 80 Grad Celsius zerfällt Sambunigrin und wird somit unwirksam. Vergiftungen durch Holunderbeeren kommen jedoch kaum vor, da die rohen Früchte sehr herb und sauer schmecken.
Um die Wirkungen von Holunderbeeren auch außerhalb ihrer kurzen Reifesaison zu nutzen, bieten sich Nahrungsergänzungsmittel wie Extrakte und Säfte an. Diese enthalten einen Großteil der bioaktiven Stoffe in konzentrierter Form. Zur Herstellung der Extrakte oder Säfte werden die Beeren sofort nach der Ernte schonend gereinigt. Um die Inhaltsstoffe aufzubereiten, verwendet man meist natürliche Lösungsmittel wie Wasser und Alkohol. Einige Hersteller greifen außerdem auf mechanische Verfahren wie Ultrafiltration zurück. Dabei werden die wertvollen Pflanzenstoffe zunächst schonend in Wasser gelöst und anschließend über eine hauchdünne Membran vom wässrigen Anteil getrennt. So entstehen Holunder-Extrakte von sehr hoher Qualität, die ebenso gesund sind wie frische Beeren.